Sehenswert: Virenkiller aus der Hausapotheke (Update)

Buch staunVom Ende der Pandemie kann keine Rede sein. Die von der EMA zugelassenen Impfstoffe erfüllen die an sie gerichteten Erwartungen leider noch nicht. Geimpfte können nach wie vor andere Menschen anstecken, besitzen also keine Immunität und wie die Impfdurchbrüche zeigen, landen auch mehrmals Geimpfte auf der Intensivstation – vor allem Personen, die zu den „vulnerablen“ Menschen gehören und eigentlich geschützt werden sollten – so dargestellt in der ARD-Monitor-Reportage „Corona: Wirklich eine Pandemie der Ungeimpften?“ vom Smiley Ausrufung8.11.21.. Offensichtlich scheint sich auch in den Leitmedien die Erkenntnis durchzusetzen, dass alle Menschen gut beraten sind, sich um zusätzliiche Schutzmassnahmen zu kümmern. Aus der Reihe „Treffpunkt Medizin“ wurde das Thema „Virenkiller aus der Hausapotheke“ umfassend und leicht verständlich vorgestellt.

„Umso wichtiger sind antivirale Maßnahmen und Strategien, die bis jetzt in der Pandemie-Bekämpfung zu wenig Beachtung gefunden haben und nichtsdestotrotz sehr effektiv sein können. Dazu gibt es eine ganze Reihe von bewährten und gut erforschten Mitteln, die in keiner Hausapotheke fehlen sollten. In der Dokumentation kommen Forscher und Patienten zu Wort, deren Virenerkrankung (auch mit SARS-CoV-2!) in spektakulären Heilversuchen mit neuen Substanzen zum Gurgeln, Spülen und Inhalieren erfolgreich bekämpft werden konnten.“

Es ist nicht nachvollziehbar, dass diese Sendung vom 8. Januar 2022 in der Mediathek nicht mehr verfügbar ist. Gücklicherweise gibt es Youtube! Äußerst sehenswert und hilfreich, auch wenn die vorgestellten Mittel und Möglichkeiten (wie beispielsweise die Desinfizierung der Raumluft mit UV-C-Liicht oder Luftfilteranlagen zur Verringerung der Viruslast) nur jenen Personen vorbehalten bleiben, die auch über die entsprechenden finanziellen Ressourcen verfügen (siehe hierzu auch unten den in roter Schrift gehaltenen Hinweis auf ein Grundsatzurteil des Bundessozialgerichts zu Lasten der medizinischen Versorgung armer Menschen).

Über den klassenspezifischen Charakter der Corona-Pandemie ist nicht nur sehr früh auf diesem Portal verwiesen worden, sondern kürzlich auch im Deutschlandfunk in seiner Reihe „AgendHörena“ unter dem Titel „Entscheidet der soziale Status? – Wen die Pandemie besonders trifft“ mit dem Medizinsoziologen Dr. Timo-Kolja Pförtner und dem Hauptgeschäftsführer Der Paritätische Gesamtverband Dr. Ulrich Schneider diskutiert worden:

„Sie infizieren sich häufiger und schwerer mit Covid-19 und auch ihr Sterberisiko ist höher: Menschen in sozial benachteiligten Regionen. Die gesundheitliche Ungleichheit, die es schon vor der Pandemie gab, hat sich verschärft, so Experten. Aufgrund schlechterer Arbeitsbedingungen und beengterer Wohnverhältnisse haben arme Menschen ein höheres Risiko an Corona zu erkranken. Hinzu kommt der zeitweise Wegfall von Unterstützungsangeboten wie Tafeln, Schulessen und Sozialkaufhäusern infolge der Pandemie. Die Armutsquote hat mit 16,1 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. Wie sieht der Alltag der Betroffenen aus? Mit welchen Maßnahmen kann die Situation entschärft werden? Welche strukturellen Veränderungen sind nötig, um die soziale und gesundheitliche Ungleichheit zu verringern?“

Hier ist der Link zum Mitschnitt dieser Sendung von Deutschlandfunk: https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2022/01/12/entscheidet_der_soziale_status_wen_die_pandemie_besonders_dlf_20220112_1008_4aef13bd.mp3

Smiley ÄrgerWie kürzlich der Tageszeitung „junge welt“ zu enthehmen war, hat das Bundesozialgericht in einem Grundsatzurteil auch eine wichtige Detailregelung zu Lasten der Ärmsten geändert: Bisher waren Krankenkassen gezwungen, kurze Fristen einzuhalten, um Anträge beispielsweise auf medizinische Reha-Maßnahmen zu bearbeiten. Wurden diese Fristen nicht eingehalten, galt der Antrag als bewilligt. Im Mai 2020 hat das Bundessozialgericht diese wichtige Regel zur Befristung von Anträgen kassiert. Erkrankte, die über ausreichend finanzielle Rücklagen verfügen und nicht lange warten wollen, können in Vorleistung gehen und haben gut Chancen auf Rückerstattung der entstandenen Kosten. Für von Armut betroffene Menschen sieht das anders aus. Sie haben das Nachsehen und sind entsprechend gefährdet. Der Sozialverband hat jetzt Verfassungsbeschwerde eingelegt.

„Für Menschen mit geringem Einkommen, die auf Hilfe angewiesen sind, weil sie einen schlechten Gesundheitszustand haben, ist es besonders wichtig, benötigte medizinische Leistungen zeitnah zu erhalten. Seit dem Urteil müssen sie schlechtere Standards hinnehmen; wenn sie etwa nach einem Unfall eine Zeitlang nur mit Gehhilfe raus können, diese aber nicht zügig bekommen, weil die Entscheidung sich hinzieht. Diese Menschen können nicht einfach sagen »Ich kauf’ mir das selber“
Verena Bentele (Präsidentin des ­Sozialverbands VdK Deutschland e. V.)

s. junge welt: »Sie müssen nun schlechtere Standards hinnehmen« -Verfassungsbeschwerde gegen Grundsatzurteil. Ärmere Krankenversicherte benachteiligt. Ein Gespräch mit Verena Bentele von Gitta Düperthal

Smiley MaskeSiehe auch: Junge Welt: Teurer Gesundheitsschutz – Sozialverbände und Erwerbsloseninitiativen fordern kostenlose FFP2-Masken und mehr Unterstützung für Arme

 

 

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