Horst Stern: Der Wissenschaftsjournalist und Umweltschützer wird 90

Horst Stern setzte neue Maßstäbe im Umweltjournalismus, die bis heute selten erreicht werden. Bei seinem parteilichen Engagement für die Umwelt blieb er seinem hohen wissenschaftlichem Anspruch stets treu. Dank seiner brillanten rhetorischen Fähigkeiten konnte er jenen eine Stimme geben, die sich nicht anklagend zur Wehr setzen können: Der Umwelt und den Tieren.

Der Fernsehrjournalist, Herausgeber und Schriftsteller wird 90 Jahre. Anlaß für 3Sat durch mehrere Beiträge an diese herausragende Persönlichkeit zu erinnern:

Sonntag, 21. Okt. 2012, 3Sat:
10:50 Sterns Stunde (1/2): Bemerkungen über den Igel
11:30 Sterns Stunde (2/2): Bemerkungen über Gemsen
12:15 Horst Stern – Die ermüdete Wahrheit / Film von Ulli Pfau

in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wird im SWR-TV-Programm die „lange Tierfilm-Nacht“ ausgestrahlt, u.a. den 2-Teiler über die Spinne: „Leben am seidenen Faden“.

Mittwoch, 24. Okt. 2012, SWR2-Radio:
08.30: Zum 90. Geburtstag des Naturschützers Horst Stern

Literaturempfehlung der Wasserbürger:
Horst Stern: Das Gewicht einer Feder. Reden Polemiken Filme Essays. München 1997

KOMMENTAR

Wasserbürger fragen: Horst Stern wird 90 und mehr geht nicht?

Es ist beklagenswert, dass dieser Ehrentag einer herausragenden Persönlichkeit nicht genutzt wird, um der Öffentlichkeit mehr Sendungen von Horst Stern zu zeigen. Während uns alles mögliche zum wie vielten Mal auch immer vorgesetzt wird, so werden jene Sendungen, die für hochkarätigen Qualitätsjournalismus stehen, nicht in die Wiederholschleifen der Fernsehmaschinerie geschleust. Doch wer weiß? Vielleicht wollen die verantwortlichen Medienmacher uns auch nicht vor Augen führen, dass der quadratische Horizont der Flimmerkiste auch eine pädagogische Waffe sein kann, die den Betrachtern nicht nur die Augen für die Möglichkeiten einer empathischen BeRICHTerstattung öffnet, sondern zugleich einen Spiegel vorhält, in dem sich der Mensch seiner eigenen Verantwortung stellen muss.  Diese nicht genutzten Möglichkeiten einer umfassenden Retrospketive auf das Leben und das unermüdliche Schaffen von Horst Stern ist beklagenswert und mag als Indiz für die ungebrochene Gefährlichkeit seines Werkes gewertet werden. Denn Horst Stern hat sich gewiss viele Feinde gemacht, die kein Interesse haben, dass diese medienhistorischen Glanzlichter erneut Licht ins Dunkel des Vergessens bringen.

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Senator für Justiz hält nichts vom Verbraucherschutz

Berlin, d. 22.09.2012 Eigentlich ist Thomas Heilmann (CDU) vom Regierenden Berliner Oberbürgermeister Klaus Wowereit zum Senator für Justiz UND Verbraucherschutz berufen worden. Wie jetzt durch einen Artikel der Berliner Zeitung bekannt wurde, fühlte sich Heilmann offensichtlich berufen, sich mit Veolia ins Benehmen zu setzen. Am Ende dieser „informellen“ Kontakte stand ein Eckpunktepapier, das zur internen Willensbildung in der CDU beitragen soll. In diesem Papier, das auf der 12. Sonderausschussitzung des Wasser-Ausschusses vom 21.Sept. von einer Oppositionsfraktion der anwesenden Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, räumt Heilmann gegenüber dem privaten Anteilseigner Veolia weitestgehende Zugeständnisse ein, während Verbraucherinteressen in dem Eckpunktepapier keine Berücksichtigung fanden. Beide Parteien gehen davon, dass die Preissenkungsverfügung des Bundeskartellamtes „rechtlich keinen Bestand haben wird“.

Selbst wenn die Preissenkungsverfügung rechtskräftig sein sollte, könnte der Einnahmeverlust durch gesunkene Trinkwasserpreise ausgeglichen werden, indem die Abwasserpreise, die nicht Gegenstand kartellrechtlicher Regulierung sind, angehoben werden. Auf diese Möglichkeit wies auf der Sitzung des Sonderausschusses überraschend Klaus Lederer (Die LINKE) hin! Nur zur Erinnerung: Es war sein Parteigenosse Harald Wolf, der als ehemaliger Wirtschaftssenator das Bundeskartellamt einschaltete, wohl wissend, dass eine Absenkung der Trinkwasserpreise auf die Entwicklung der Abwassertarife keinen Einfluß hat. Die Wasserbürger haben auf diesen Sachverhalt von Anfang an hingewiesen.

Eckpunktepapier eines Moratoriums zwischen Berlin und Veolia (PDF)

Rückfragen an Thomas Rudek (mobil 01578 / 5926189)

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PM 11.9.2012 Auch VDGN fordert vom Abgeordnetenhaus: „Kein Rückkaufvertrag mit RWE ohne Preisanpassungsklausel“

Auch VDGN fordert vom Abgeordnetenhaus: „Kein Rückkaufvertrag mit RWE ohne Preisanpassungsklausel“

Berlin, d. 11.9.2012. In Kürze befassen sich der Vermögensausschuss und die Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses mit dem Vertrag über den Rückkauf der Anteile, die der private Anteilseigner RWE an den Berliner Wasserbetrieben hält. Auch der Verband Deutscher Grundstüksnutzer (VDGN) fordert jetzt nachdrücklich alle Berliner Abgeordneten zu einer Vertragsänderung auf: „Erst durch eine Preisanpassungsklausel für den Fall einer erfolgreichen gerichtlichen Nichtigkeitsfeststellung der umstrittenen Teilprivatisierungsverträge ist gewährleistet, dass der jetzige hohe Rückkaufpreis in Höhe von 654 Mio. € auch nach unten korrigiert werden kann“, so Herr Beleites, Vizepräsident  vom VDGN. „Nach dem die privaten Anteilseigner RWE und Veolia in den Teilprivatisierungsverträgen ihre Interessen zu Lasten der Berliner durchgesetzt haben, darf sich dieser schwerwiegende Fehler einer einseitigen Vorteilsnahme jetzt beim Rückkaufvertrag nicht wiederholen. Daher unterstützt der VDGN auch den zweiten offenen Brief an die Berliner Abgeordneten (2), den Herr Kraus vom Bund der Steuerzahler Berlin, der Schriftsteller Ingo Schulze, Frau Finkenthei vom Arbeitskreis unabhängiger Juristen und Herr Rudek, Verfasser des Volksentscheids zur Offenlegung der Teilprivatisierungsverträge, am 28. August an das Abgeordnetenhaus gerichtet haben, vorbehaltlos“, so Herr Beleites vom VDGN.

Sabine Finkenthei vom Arbeitskreis unabhängiger Juristen (AKJ) stellt die Frage: „Warum fürchtet der Senat eine Preisanpassungsklausel für den Fall der Nichtigkeit der Teilprivatisierungsverträge? Wenn der Finanzsenat und die privaten Anteilseigner davon überzeugt sind, dass die Teilprivatisierung rechtssicher ist, dann brauchen sie weder das von uns empfohlene Organstreitverfahren noch eine anschließende Nichtigkeits­klage zu befürchten und können für diesen Fall die Preisanpassungsklausel im Rückkaufvertrag berücksichtigen. Doch diese hartnäckige Weigerung bekräftigt unsere Auffassung, dass die Teilprivatisierungsverträge juristisch anfechtbar und wir auf dem richtigen Weg sind“.

Alexander Kraus vom Bund der Steuerzahler betont, „dass das Land Berlin allen Anlass hat, angesichts der desolaten Haushaltslage mit allen Mitteln darauf zu dringen, einen möglichst geringen Kaufpreis zahlen zu müssen. Verzichtet der Senat auf eine solche Klausel, dann ist zu befürchten, dass die Nutzung dieser selbstverständlichen Option einer Kaufpreisanpassung nach unten kaum noch möglich sein wird!“

„Als es 1999 darum ging, den privaten Anteilseignern Gewinne in Geheimverträgen mit einer unbefristeten Laufzeit zu garantieren, gab es von Seiten der Landesregierung keine Bedenken. Wenn jetzt im Parlament ein viel zu teurer Rückkaufvertrag im Schnellverfahren unter Dach und Fach gebracht werden soll, und die Bürger gegen diesen Vertrag und dieses Verfahren nicht nur Bedenken äußern, sondern zugleich auch einen besseren Lösungsvorschlag anbieten, dann werden diese Bedenken von der Regierung selbstherrlich zur Seite geschoben. Dabei geht es um viel, denn durch den Verzicht auf eine Preisanpassungsklausel würden alle möglichen juristischen Schritte gegen die Teilprivatisierung ins Leere laufen. Das darf nicht geschehen! Die Fehler der Teilprivatisierung  der privaten Vorteilsnahme zu Lasten der Allgemeinheit dürfen sich bei dem Rückkauf nicht wiederholen“, so der Schriftsteller und Direktor der Sektion Literatur der Akademie der Künste Ingo Schulze.

Rückfragen richten Sie bitte an:
Eckhart Beleites
Vizepräsident des VDGN
Tel.: 030 – 51488824

Oder direkt an:
Thomas Rudek
Berliner Wasserbürger (Verfasser des Volksgesetzes)
Mobil:  01578 – 5926189

(1) Erster offener Brief des Wasser-Bündnis an das Abgeordnetenhaus mit alternativen, kostengünstigen Berechnungen für den Fall einer erfolgreichen Anfechtung der Verträge: http://berliner-wasserbuerger.de/?p=2186
(2) Zweiter offner Brief des Wasser-Bündnis an das Abgeordnetenhaus, in dem die Vorhaltungen und Unterstellungen des Senats widerlegt werden http://berliner-wasserbuerger.de/?p=2211

 

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