Die Anstalt: Julian Assange und Nawalny im Vergleich – überfällig & brillant

Liebe Medieninteressierte,

als kürzlich von der EU-Kommission der erste Rechtsstaats-TÜV vorgenommen wurde, erhielten vor allem Staaten in Osteuropa schlechte Noten. Doch die Details, die am Dienstag in der ZDF-Sendung „Die Anstalt“ über den Schauprozess gegen Julian Assange gezeigt wurden, lassen keinen Zweifel aufkommen, dass im englischen Königreich Rechtsstaatlichkeit nicht mehr die geringste Rolle spielt. Brillant war am Anfang der Vergleich zwischen den Verdiensten, die Julian Assange vorzuweisen hat, und denen des Rechtsextremisten Nawalny, der von den öffentlich-rechtlichen Medien in einer schon unerträglichen Weise gelobt worden ist. Wenn Julian Assange eine derartige mediale Öffentlichkeit erhalten hätte, und vor allem Merkel und andere Vertreter des politischen Meinungskartells sich in vergleichbarer Empörung über die Inhaftierung von Assange aufgeregt hätten wie über Nawalny, wäre die Aufmerksamkeit und der Druck wesentlich größer. Aber während Nawalny sich nach einem von wem auch immer ausgeführten Gift-Anschlag bestens erholt, sitzt Julian Assange immer noch in Isolationshaft. Es ist auch eine Schande, wie die „Gatekeeper“ und Chefredakteure in den Leitmedien darauf achten, dass die Empörung über die Repression und Menschenrechtsverletzungen, die Assange erfahren muss, klein gehalten wird. Denn bei Assange geht es nicht nur um Rechtsstaatlichkeit, sondern vor allem um den Stellenwert der Pressefreiheit. Doch wer das Renegatenpaar Domscheit-Berg zum „Freund“ hat, die vollauf damit beschäftigt waren, den Ruf von Julian Assange zu desavouieren, der braucht keine Feinde!

Interessierte finden die Sendung unter https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-29-september-2020-100.html

Unten noch ein Termin-Hinweis zu einer Veranstaltung für Personen, die sich am Montag in Berlin aufhalten – mit der ausdrücklichen Bitte um Weiterleitung.

Thomas Rudek

Montag, 5. Oktober 2020, 19:00 bis 21:00 Uhr
Internationale Politik
Assange-Prozess, Whistleblower, Schutz der Pressefreiheit im digitalen Zeitalter
Mit: Diani Barreto (German Assange Campaign), Dr. Gregor Gysi (außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Rechtsanwalt), Wolfgang Kaleck (Rechtsanwalt des Wistleblower Edward Snowden), Angela Richter (Theaterregisseurin und Autorin des Buch Supernerds)
Das Gespräch moderiert Anne Helm (Vorsitzende der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus).
Kosten: 2,00 Euro. Teilnahme nur nach Anmeldung möglich.
Ort: Theater im Delphi, Gustav-Adolf-Straße 2, 13086 Berlin

 

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