Langsam, viel zu langsam scheint die Bedeutung einer Studie aus China für die wirksame Bekämpfung der Corona-Pandemie auch in den deutschen Medien erkannt zu werden. Das Prinzip ist einfach: Ehemals an Covid19 erkrankte Personen haben in ihrem Blut Antikörper entwickelt, die vermuten lassen, dass diese gesundeten Personen eine Immunität aufweisen. Schwer Erkrankte haben nach der chinesischen Studie sehr gute Aussichten nach einer Bluttransfusion mit einem hohen Anteil an neutralisierenden Antikörpern wieder zu gesunden.
Gestern (28. April) wurde in dem 3Sat Wissenschaftsmagazin „nano“ eine 6-minütige Reportage unter dem Titel „Hilfreiche Plasmaspende“ vorgestellt. Da „erste Versuche mit Blutplasma aus China wissenschaftlich noch ungesichert sind, nimmt das Institut für Transfusionsmedzin unter Leitung von Prof. Rainer Blascyk (Hannover) an einer ersten großen Studie dazu in Deutschland teil“. Bereits am 7. April wurden die richtungsweisenden wie hoffnungsvollen Ergebnisse der chinesischen Studie deutschsprachig publiziert:
„Diese Pilotstudie der Plasmaübertragung zeigt einen potenziellen therapeutischen Effekt und ein geringes Risiko bei der Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe“, konstatieren Duan und seine Kollegen. Schon eine Dosis Blutplasma mit einem hohen Gehalt an neutralisierenden Antikörpern könne die Virenlast senken und das Befinden der Patienten bessern. Schwerere Nebenwirkungen gab es nach Angaben der Forscher nicht.“
Quelle: https://www.scinexx.de/news/medizin/plasmatransfusion-gegen-covid-19/
Dass dieser therapeutische Ansatz bereits seit längerem in Wissenschaft und Politik diskutiert wurde, lässt sich einer Pressemeldung der Universität Erlangen vom 5. April entnehmen. Unter dem Titel „Therapie für Coronapatienten – Uni-Klinikum Erlangen darf SARS-COV-2 Immunplasma herstellen“ erklärt Prof. Dr. Holger Hackstein, Leiter der Transfusionsmedizin:
„„Wir waren bereits seit vielen Wochen in intensivem Kontakt mit der Regierung von Oberfranken. Dieser Einsatz hat sich gelohnt.“, ergänzt Prof. Hackstein. Die Transfusionsmedizin des Uni-Klinikums Erlangen darf nun COVID-19 Immunplasma für schwerkranke Patienten herstellen und anwenden. „Aufgrund der äußerst positiven Resonanz auf unseren Spendenaufruf an ehemalige Corona-Patienten kann die Apherese-Plasma-Produktion ab sofort starten“, berichtet Prof. Hackstein.“
Quelle; https://www.transfusionsmedizin.uk-erlangen.de/aktuelles/nachrichten/detail/therapie-fuer-coronapatienten/
Da der Einsatz von Blutplasma medizinhistorisch kein Neuland ist, sondern bereits bei Sars, Ebola und der spanischen Grippe erfolgreich eingesetzt werden konnte, stellt sich zwangsläufig die Frage, warum dieser vielversprechende therapeutische Ansatz nicht viel früher von der Politik und ihren Beratern favorisiert worden ist, sonders es eines viele Wochen dauernden intensiven Kontakts bedurfte, um eine Genehmigung zur Herstellung des dringend benötigten Blutplasmas zu erhalten? Wurden hier Menschenleben mit Kalkül und Vorsatz politischen Machtinteressen geopfert? Wer profitiert von einem Angstregime und kann sich als Krisengewinner ins mediale Rampenlicht stellen? Und warum spielen die Medien in diesem blutigem Schmierentheater mit und erheben den Wettbewerb um einen nicht existenten Impfstoff (möglicherweise mit gravierenden Nebenwirkungen) zum Dauerthema und arbeiten dadurch der auf Profitmaximierung ausgerichteten Pharmaindustrie zu?
Eine wichtige Bitte an die LeserInnen: Bitte verstehen Sie diese Informationen nicht als einen (EXIT-)Aufruf, so schnell wie möglich in die „neue“ Normalität oder in den alten Trott zurückzukehren! Solange nicht sichergestellt ist, dass a) alle Krankenhäuser mit einer ausreichenden Zahl an Plasma-Konserven ehemals Erkrankter ausgestattet sind und b) nicht nur die Krankenhäuser, sondern auch die Alten- und Pflegeheime wie die ambulanten Pflegedienste arbeitsfähig und mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet sind, kann und darf es keinen Rückkehr in eine hoffentlich bessere Normalität (sozial, ökologisch, direkt-demokratisch, transparent, integrativ) geben. Die Eugenitker und möchte-gern-Führer alten Typs Wolfgang Schäuble und Boris Palmer, die den EXIT schneller wollen als den Risikogruppen lieb sein kann, sollten zwangsverpflichtet werden für einen längeren Einsatz in jener Spezialeinheit des spanischen Militärs, die Altenheime abfahren, um nach Verstorbenen zu suchen und die Räume zu desinfizieren. Bestattungsunternehmen in Spanien weigern sich, Alten- und Pflegeheime anzufahren. Eine wichtige statistische Kenngröße für die von Schäuble und Palmer losgetretene Debatte, nach der die intensivmedizinisch behandelten Covid19-Patienten ohnehin bald sterben würden, ist die sogenannte Übersterblichkeit in einer Altersgruppe, also beispielsweise die Anzahl von über 65jährigen Gestorbenen, die deutlich über dem statistischen Durchschnittswert liegt. Im Schweizer Kanton Tessin liegt beispielsweise die Zahl der Todesfälle Ende März dreimal so hoch als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
Und generell gilt: Richten wir den Blick nicht nur auf Deutschland, sondern fragen wir auch danach, ob in der 2/3 Welt die Vorrichtungen für Plasma-Transfusionen (Apheresemaschinen) wie Testmöglichkeiten vorhanden sind.
Thomas Rudek