Podiumsdiskussion: „Privatisierung der Meere?“
Dr. Susanne Eickhoff Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT)
Am Donnerstag, den 17.10.13 lädt das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie Presse und Öffentlichkeit zu einer Podiumsdiskussion ein, die im Begleitprogramm der Ausstellung „Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere“ stattfindet:
17.10.13, 19:00 – 21:00 Uhr, Haus der Wissenschaft, Bremen
Podiumsdiskussion: „Privatisierung der Meere? -Schutzgebiete und Fischerei“
Gastgeber: Prof. Dr. Hildegard Westphal (Direktorin des ZMT) und Dr. Werner Ekau (AG Fischereibiologie, ZMT und Direktor des IOI Deutschland)
Moderatorin: Dr. Ismeni Walter (Wissenschaftsjournalistin und Filmemacherin, u.a. für „Quarks und Co.“)
Diskussionsteilnehmer: Prof. Dr. Gerd Kraus (Direktor des Thünen Instituts für Seefischerei, Hamburg), Dr. Till Markus (See-, Umwelt- und Fischereirecht, Universität Bremen), Kai-Arne Schmidt (Leiter der Kutterfisch-Zentrale GmbH, Cuxhaven) und Prof. Dr. Matthias Wolff (AG Ressourcenmanagement, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie, Bremen).
Die Teilnehmer werden den Aspekt „Raumplanung im Meer“, zunächst bezogen auf Nord- und Ostsee, beleuchten und die Interessenskonflikte diskutieren, die durch die vielen Betroffenen und Beteiligten entstehen. Diese sind vielfältig: Schifffahrt, Energiegewinnung, Rohstoffförderung, Fischerei und Naturreservate konkurrieren miteinander um Raum im Meer. Der Fokus der Diskussion liegt dabei auf Schutzgebieten und Fischerei, Themen, die auch für das Land Bremen von besonderer Relevanz sind.
Der Meeresschutz gewinnt jedoch zunehmend an globaler Bedeutung. Das Thema der Diskussion soll durch die Beteiligung des ZMT, das Gastgeber der Veranstaltung ist, über den regionalen Bezug hinaus auch auf eine globale Ebene gehoben werden. Das ZMT forscht in den Küsten- und Schelfgebieten tropischer Meere, die gleichzeitig arten- und bevölkerungsreichsten Gebiete der Erde. Hier trifft in besonderem Maße die Notwendigkeit für ökologische Schutzmaßnahmen auf soziale und wirtschaftliche Notstände.
Das neue internationale Seerecht, für das Elisabeth Mann Borgese jahrzehntelang kämpfte, gesteht den Küstenstaaten eine 200 Seemeilen breite Einflusszone zu, in der sie die Meeresressourcen nutzen dürfen. 1994 trat es in Kraft. Die Staaten sind allerdings auch dafür verantwortlich, die Ressourcen ihrer Küstengebiete zu erhalten. Schutzgebiete sind hierfür eine wesentliche Maßnahme. In den Tropen können viele Länder diese Forderung jedoch nicht selbst umsetzen, da es ihnen an wissenschaftlicher Kapazität und Infrastruktur mangelt. Das ZMT engagiert sich hier als Kooperationspartner, indem es mit den tropischen Partnern gemeinsame Forschungs- und Ausbildungsprojekte durchführt.