Wissenschaft im Brennpunkt, 22.09.2013, 16:30 Uhr, dlf
Schmerzmittel im Trinkwasser – Die Suche nach einer sauberen Lösung.Von Maren Schibilsky
Mehr als 30.000 Tonnen Medikamente werden jährlich in Deutschland verteilt. Tendenz steigend. Weil pharmazeutische Wirkstoffe in Klärwerken kaum zurück gehalten werden, verursachen sie zunehmend Umweltprobleme. Jährlich gelangen Hunderte Tonnen in Gewässer, Böden und zum Teil ins Grundwasser. In Berlin und einigen anderen deutschen Städten wurden Arzneiwirkstoffe sogar im Trinkwasser gefunden.
Bis heute streiten Wissenschaftler, Politiker und Pharmaunternehmen über die Gefährlichkeit und Langzeitwirkung dieser Funde. Zusätzliche Klärwerkstechnik könnte helfen. Doch während eine vierte Reinigungsstufe in der Schweiz für alle größeren Kläranlagen politisch beschlossene Sache ist, zögert man in Deutschland wegen der Kosten.
Am schwersten haben es Ideen, bei der Medikamentenentwicklung die biologische Abbaubarkeit eines Wirkstoffs gleich mit einzubeziehen. Dass dies möglich ist, zeigen erste Forschungsarbeiten an der Leuphana-Universität Lüneburg.