Bundeswasseragentur gefordert
Auswirkungen der Privatisierung der Wasserwirtschaft
„Die geplante EU-Konzessionsrichtlinie für die Wasserwirtschaft sieht vor, dass Konzessionen zur Wasserversorgung künftig ausgeschrieben werden sollen. Verbraucherschützer fordern deshalb eine Bundeswasseragentur. Sonst drohe schlechtere Wasser-Qualität zu höheren Preisen.
Die deutschen Verbraucherschützer lehnen die geplante Privatisierung der Wasserwirtschaft ab. Die Wasserversorgung in Deutschland zu privatisieren sei ein schlechtes Geschäft für die Verbraucher, sagte Otmar Lell von der Verbraucherzentrale Bundesverband dem ZDF-Wirtschaftsmagazin „WISO“. Denn dies könne dazu führen, dass die Preise steigen und die Qualität sinke.Ein Nachteil, den die Privatisierung mit sich bringt ist, dass Gewinne dann nicht in der Kommune bleiben würden, sondern in einer „entfernten Konzernzentrale“ landen. Eine öffentliche Wasserversorgung sei besser als die privatisierte Alternative, so Lell, müsse aber künftig wirksamer als bislang kontrolliert werden. „Wir brauchen eine Bundeswasseragentur, die die Unternehmen zur Transparenz zwingt.“ Bei den Wasserpreisen wisse heute kein Verbraucher, wofür er sein Geld bei der Wasserrechnung ausgebe.
„Wir brauchen eine Kartellrechtliche Aufsicht“
Auch der Präsident des Bundeskartellamts Andreas Mundt verlangt in WISO eine stärkere Kontrolle der Wasserwirtschaft. „Wir brauchen eine kartellrechtliche Aufsicht in diesem Bereich.“ Denn die Kommunalaufsicht schaue bei den Wasserpreisen doch eher darauf, dass Kosten und Gebühren im Einklang stünden. Das Bundeskartellamt würde dagegen zusätzlich darauf achten, „dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen.“…