2.2.2013, 14.05 Uhr, dlf: Privatschulen auf dem Vormarsch

Jetzt ist es höchstrichterlich entschieden: Die selbst innerhalb der katholischen Kirche umstrittene konservative Laienorganisation Opus Dei darf ein Gymnasium nur für Jungen gründen. Die Monoedukation, die fast allen staatlichen Schulen schon vor 50 Jahren abgeschafft wurde, ist an Privatschulen kein Problem.

Ihnen ist laut Verfassung fast jedes pädagogische Konzept erlaubt. Und so öffnen immer wieder Privatschulen mit merkwürdigsten Ideen ihre Pforten. Manche Waldorfschulen vermitteln Rudolf Steiners esoterische Lehre. Die Popsängerin Nena gründete eine Chaosschule ohne Regeln. Das alles mit staatlicher Unterstützung: Denn ist eine Privatschule erst einmal anerkannt, werden bis zu 90 Prozent ihrer Kosten vom Staat übernommen. Staatliche Aufsicht gibt es dann allerdings so gut wie gar nicht mehr.

PISAplus fragt: Sollte der Staat Privatschulen stärker beaufsichtigen? Ist es überhaupt noch zeitgemäß, dass der Staat Privatschulen überwiegend finanziert? Wie ist der Boom vor allem der kirchlichen Privatschulen überhaupt zu erklären – immerhin sinkt die Zahl der Kirchenmitglieder rasant?

Gesprächsgäste waren:

– Lukas Schreiber, Vorsitzender Arbeitskreis Katholischer Schulen (AKS)

– Thomas Günther, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in Brandenburg.

– Thomas Koinzer, Bildungsforscher, Leiter der Arbeitsstelle Privatforschung an der HU-Berlin

Beiträge:

Axel Flemming
Opus Dei darf Schule gründen
Reaktionen zum Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes

Susanne Lettenbauer
Wenn der Staat verschwindet
In der Region um Garmisch- Partenkirchen müssen Kinder zur passenden öffentlichen Schule weite Wege in Kauf nehmen.

Außerdem aktuelle Meldungen aus der Bildungswelt

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