Empörung wird nicht nur in diesen Zeiten groß geschrieben. Es ist spätestens mit dem analytischen Meisterwerk „Die Schock Strategie“ von Naomi Klein bekannt, wie sogenannte Entwicklungsländer in die Knie gezwungen werden. Diese Politik benötigt freilich ihren Unterbau und ihre Helfershelfer. Und in diesem Fall kommt die Publikation Bekenntnisse eines Economic Hit Man (engl. Confessions of an Economic Hit Man aus dem Jahr 2004), veröffentlicht als Autobiographie von John Perkins genau zur rechten Zeit, um die neoliberale Politik in ihren realpolitischen Auswüchsen darzustellen. Und dass sich auch die Filmschaffenden dieser Thematik annehmen, war nur eine Frage der Zeit – in diesem Fall wurde der Film im Jahr 2007 uraufgeführt. Problematisch ist nur, dass bei all der berechtigten Kritik, die Rezipienten allein mit sich zurück bleiben und in diesen Beiträgen die Frage nach den Alternativen und Auswegen defintiv zu kurz kommen. Kurz: Der Analyse und Diagnose folgen in der Regel keine Vorschläge für therapeutische Maßnahmen und so bleibt er zurück, der empörte Wutbürger, und wird somit zum Bauernofper einer Protest-Maschinerie, die systemkonforme Proteste organisiert und peinlich genug darauf achtet, dass der Protest nicht aus dem Ruder läuft.
Gerade war die Kritik an der Globalisierung betrifft, da sollte es allen ganz gehörig zu denken geben, dass Wissenschaftlern mit Problemlösungsvorschlägen nicht das öffentliche Forum zugestanden wird, das sie eigentlich verdienen. Die entwicklungspolitischen Vorschläge des Sozialwissenschaftlers und Konfliktforschers Dieter Senghaas hätten wiederum einen medienpolitischen „Hit Man“ benötigt, der ihm die benötigte Aufmerksamkeit organisiert.