1. August 2012, dlr, 21.33 Uhr: Die Nacht allein. Von Wolfgang Graetz mit Klaus Kinski

Viele fragen sich, warum hier auf ein Hörspiel hingewiesen wird, das keinen unmittelbaren Bezug zur Wasserprobelmatik im Besonderen und zur Privatisierungspolitik im Allgemeinen  erkennen lässt. Es geht uns hier um eine Referenz an den verstorbenen Ausnahmekünstler Klaus Kinski. Wenn die heutigen Wellen der Empörung auch von immer mehr „Wutbürgern“ getragen werden, so werden diese „Empörungswellen“ nie die Stärke eines Tsunamis erlangen, denn die Wutwellen durchlaufen zahlreiche De-Eskalationsstufen. Am Ende werden dann medienkompatibel Argumente in einem leidenschaftslosen Diskurs ausgetauscht und alles plätschert weiter vor sich hin. Kinski stellen genau so wie der Umweltjournalist Horst Stern Ausnahmeerscheinungen dar und es ist immer wieder erfrischend festzustellen, dass sich Wut und Rationalität nicht auschließen, sondern sich zu einem authentischen Erscheinungsbild ergänzen – einem Bild, das wohltuend herausragt aus dem massenmedialen Einheitsbrei, der uns tagaus, tagein eingetrichtert wird und zu erheblichen Mangelerscheinungen mit gravierenden Folgen führt.
Da die Hörspiele aus urheberrechtlichen Gründen leider nicht zum Nachhören angeboten werden, bleibt an dieser Stelle nur der Hinweis, sich an diesem Abend nichts anderes vorzunehmen, oder jene technischen Heinzelmännchen zum Einsatz zu bringen…

Die Nacht allein

Von Wolfgang Graetz

Reinhold Bunge, Kunsthändler in New York, 39 Jahre alt, ein Kind, noch verheiratet, doch getrennt von seiner Frau. Auf einer Geschäftsreise steigt er im Hotel Metropol ab, nur 150 km von seiner Frau entfernt. Tags ist er agil. Nachts spürt er die Einsamkeit.

Er ruft seine Frau an, um sie zu einem Treffen im Hotel zu bewegen, er will mit ihr reden. Sie aber hat Angst vor neuen Enttäuschungen. Schließlich willigt sie ein. Während er auf das Eintreffen seiner Frau wartet, eilt er rastlos hin und her – zwischen der Telegraphistin, der Bardame und den Gesprächen mit dem Nachtportier, der Medizin und Theologie studiert.

Regie: Mathias Neumann
Mit: Klaus Kinski, Johanna Wichmann, Günter Schramm u.v.a.
Ton: Reinhard Krawulski
Produktion: HR 1962
Länge: 40″22

In der Hauptrolle des zerrissenen Mannes sehr eindrucksvoll Klaus Kinski.

Wolfgang Graetz (1926-1999) war ein deutscher Schriftsteller, Hörspiel- und Fernsehautor. Graetz war mehrfach als Straftäter inhaftiert. In der JVA Butzbach begann er sein schriftstellerisches Schaffen.

Anschließend: Panik von Raymond Queneau aus: „Vom Nutzen und Nachteil der Beruhigungsmittel“ aus dem Französischen von Hans Thill

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