Das politische Feature
Aufbegehren gegen Ausverkauf – Die Zukunft der Städte in Deutschland
Von Ruth Jung
„Städte sind die Lebensorte der Zukunft. Immer mehr Menschen leben in der Stadt. Doch vielen deutschen Kommunen geht es gar nicht gut: knappe Kassen, aber jede Menge Aufgaben. Ganzen Quartieren droht die Marginalisierung, zugleich lässt sich in einigen Stadtvierteln von Metropolen ein harter Verdrängungskampf beobachten. Geld und Herkunft bestimmen zunehmend über die Teilhabe an der Stadt. Gentrifizierung scheint das derzeit vorherrschende Stadtkonzept zu sein, mit dem Politiker hoffen, innenstadtnahe Viertel ‚aufwerten‘ zu können. Mit dem Umbau städtischen Raumes in privatisierte und sicherheitsüberwachte Zonen verlieren Städte aber nicht nur ihre Individualität, sie sind auch nicht länger soziale Orte. Dagegen wehren sich Bürger, zum Beispiel in Hamburg das Netzwerk Recht auf Stadt. ‚Eine Stadt ist keine Marke‘, so der Slogan. Auch in der Finanzmetropole Frankfurt begehren Bürger auf, werden Entwicklungskonzepte für eine ‚Stadt für Alle‘ gefordert.“
Auch Hörenswert sind folgende Reportagen:
Investieren in Betongold – Der Preis steigender Immobilien-Nachfrage. Von Caspar Dohmen (11.7.2012, 18.40 Uhr, dlf) (Link)
Touristen statt Mieter: Wie das Wohnen auf Zeit die Städte verändert. Von Beatrix Novy (14.7.2012, 18.40 Uhr, dlf) (Link)
Berliner Monopoly – Zwischen Immobilienboom und Mieter-Protesten Von Catrin Watermann (11.7.2012, 19.04, Kulturradio) (Link)
Tipp Wasserbürger: Nach dem Auftakt einer Veranstaltungsreihe von der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema „Wohnen in Berlin“ und der Auseinandersetzung mit der Berliner Mieten- und Wohnungspolitik am 21. Mai 2012 in der Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin (http://www.fes-forumberlin.de/content/stadtentwicklung_archiv.php) ist für den 3. September 2012 von 10.00 bis 15.00 Uhr eine Folgeveranstaltung geplant, die auch wieder in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin stattfinden soll.
Standen in der ersten Veranstaltung berlinspezifische Fragen im Vordergrund, soll am 3. September der Blick auf einen Städtevergleich mit Hamburg und Köln gerichtet werden und konkret Fragen nach einer aktiven Liegenschaftspolitik, dem Charakter von Bündnissen und einem Wohnraumversorgungskonzept und der Übertragbarkeit nach Berlin gestellt und hoffentlich zufriedenstellen beantwortet werden. Mit dabei sind der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller, der Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Ephraim Gothe, der Hamburger Staatsrat Michael Sachs und die verschiedensten Berliner Vertreter_innern aus den Bezirken und mietenpolitischen Zusammenhängen.