30.4.2012, rbb (TV), 20.15 Uhr: WAS – Abgedreht: Mit dem Sperrkassierer unterwegs, WAS-Reportage von Anja Nehls
„Ohne uns wäre es nur nass“ – lautet der Werbeslogan der Berliner Wasserbetriebe. Schön wäre es ja, mögen sich all die Berliner denken, die nach dem ungebetenen Besuch von den Sperrkassierern der Wasserbetriebe auf dem Trocknen sitzen, weil sie in Zahlungsverzug geraten sind. Immerhin: 5 Millionen Euro gibt es an offenen Forderungen.
Bereits das ZDF-Magazin „Länderspiegel“ hatte sich Anfang Januar des Themas angenommen und dargestellt, dass immer mehr Menschen und kleine Hausbesitzer in Zahlungsverzug kommen und die hohen Wasserrechnungen nicht begleichen können.
Wie wir Wasserbürger von einer Führungskraft der Wasserbetriebe erfahren haben, beschäftigen die Berliner Wasserbetriebe insgesamt 6 Sperrkassierer. Während in der WAS-Reportage 2 Sperrkassierer gemeinsam losgezogen sind, um an einem Tag 5 Kunden das Wasser abzudrehen, war in der Länderspiegel Reportage von 50 Einsätzen die Woche pro Sperrkassierer die Rede. 270.000 Hausanschlüsse gibt es in Berlin. Wenn es auch einige Menschen gibt, „die das Wasser aus ihren eigenen Brunnen benutzen und z.B. Mineralwasser trinken, aber Abwassergebühren sind in Berlin immer fällig. Und die sind mit 2,46 Euro pro Kubikmeter sogar höher als die Gebühren für Frischwasser mit 2,17 pro Kubikmeter.“
Besonders positiv hervorzuheben an der WAS-Reportage von Anja Nehls ist die exakte und hilfreiche Darstellung, wie betroffene Hausbesitzer ihren Zuleitungsanschluss finden können. Es ist jenes blaue Schild an den Hauswänden, mit der exakten Angabe der Meterzahl und Tiefe. Dass Vorsicht geboten ist und selbst den zum Aus- und Zudrehen autorisierten Profis beim Abdrehen ein Malheur geschehen kann, wird auch in dieser sehenswerten Reportage gezeigt. Hörenswert der kurze Nachtrag des WAS-Moderators zur Gewinnausschüttung, hier als Tonspur.