Bombays letzte Tropfen
Wasser wird in der 20-Millionen-Metropole Bombay Mangelware. Fast die Hälfte der Einwohner besitzt keinen direkten Wasseranschluss. Die Infrastruktur kann mit dem rasanten Bevölkerungswachstum vor allem in den Slums nicht mithalten. Eine Stunde nur hält morgens der Druck im öffentlichen Leitungssystem, danach müssen die Slumbewohner an „Wassertankstellen“ Schlange stehen. Hier lassen sich die Besitzer eigener Wasserleitungen ihre Vorräte an kostbarem Nass gut bezahlen. In Bombay ist das Geschäft mit dem Wasser mittlerweile zu einem florierenden Wirtschaftszweig geworden.
Die Wasserversorgung ist vor allem ein Problem der sozialen Verteilung. Zunehmend wächst der Druck auf Indiens Städte wie die Unzufriedenheit ihrer Bewohner, vor allem in den ärmeren Vierteln. der Slumbewohner. Das Wasserproblem tickt als Infrastruktur-Zeitbombe. Steigende Einwohnerzahlen bedeuten immer noch mehr Müll, noch mehr Abwasser und ein noch höherer Bedarf an sauberem Trinkwasser. Eine Aufgabe, die Indiens Metropolen an ihre Grenzen stoßen lässt. ZDF-Korrespondent Peter Kunz und sein Team haben beobachtet, wie in Bombay mit Wasser gehaushaltet, um Wasser gestritten und gefeilscht wird. Sie begleiten auch einen Künstler, der einen kostenlosen Klempnerservice eingerichtet hat und im Kampf gegen die Wasserverschwendung undichte Wasserhähne reparieren lässt. Eine gute Tat, aber angesichts der Ausmaße der Problematik Wasser wirkt es wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
s. http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/bombays_letzte_tropfen/393196?datum=2011-10-23