UPDATE! 16.02.2010, dlf, 9.10 Uhr: Massenmord in Großbritannien: Heizen oder hungern – zwischen 20 und 40TAUSEND Kältetote von Ruth Rach

Bronchitis, Lungenentzündungen, Herzinfarkt, Grippe und andere Krankheiten nehmen bei Kälteeinbruch zu und verlaufen häufig tödlich. Nach Berechnungen des britischen Wetteramtes und einer Ärzteorganisation starben in der Woche vor Weihnachten des Jahres 2003 in Großbritannien allein 2500 Menschen infolge des Kälteeinbruchs (s. Spiegel-online). Auch sieben Jahre später hat sich nach einer Reportage des dlf nichts verändert, so dass wir aus Anlaß der Debatte um die steigenden Energiekosten an diese dlf-Reportage aus dem Jahr 2010 erinnern. Nicht nur, dass die Energieversorger von Armut betroffene Menschen für „ihre“ Münzkästen besonders hohe Preise – unter dem Stichwort Mehraufwand – abpressen. Die Betroffenen und vor allem ältere Menschen können sich kaum noch das Heizen leisten. Hinzu kommt, dass die Wohnungen der Ärmsten schlecht isoliert sind. Die drammatischen Folgen zeigen, dass die Privatisierung der Energieversorgung und die Ökonomisierung der Gesundheitsversorgung Hand in Hand gehen und gemeinsam für den Massenmord an der Bevölkerung verantwortlich sind. Um diese Mißstände offensiv zu bekämpfen, bedarf es einer konsequenten Enteignung der Energiekonzerne und eines sozial ausgleichenden Tarifsystems.

„Yvonne Doyle vom britischen Gesundheitsministerium:
„Die genauen Zahlen für dieses Jahr kennen wir noch nicht, aber wir müssen mit 20 bis 40.000 zusätzlichen Todesfällen rechnen. Schon im letzten Jahr hatten wir auf der Insel mehrere ungewöhnliche Kälteeinbrüche – auch da lag die Zahl der Opfer deutlich höher.““

Heizen oder hungern

Großbritannien kämpft gegen kältebedingte Armut

Von Ruth Rach

Fast jeder vierte britische Haushalt muss mehr als zehn Prozent seines Einkommens für Strom und Gas ausgeben. Seit Jahren bekommt die Regierung diese sogenannte Energiearmut nicht in den Griff.

Link zur Sendung

Sollte dieser Radiolink der Zensur zum Opfer fallen, werden wir den ganzen Text dieser Reportage ins Netz stellen!

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