Vortrag von Werner Rügemer zum klassenspezifischen Charakter der Corona-Krise

Liebe Interessierte an einem ergebnisoffenen Corona- / Krisendialog,

ich möchte Euch auf einen erkenntnisreichen Vortrag des Publizisten Werner Rügemer hinweisen (https://www.youtube.com/watch?v=Y7ncM1jbfkM), der nicht nur auf den klassenspezifischen Charakter der Corona-Krise verweist, sondern auch darstellt, wie abzeichnende Wirtschaftskrisen von der Corona-Krise nicht nur überschattet werden, sondern nun auf Kosten der Allgemeinheit ohne jeglichen Diskurs autoritär „gelöst“ werden. Am Ende können sich dann die Krisen-Gewinner wie BlackRock, die auf Einkaufstour zum Schnäppchenpreis die insolventen Unternehmen okkupieren, als Sieger positionieren. Werners Aufruf am Ende seines Vortrags für die Notwendigkeit einer kollektiven demokratischen Selbstorganisation möchte ich ergänzen, indem ich auf die erheblichen Transparenzdefizite bei der Berichterstattung über das Ausmaß der Krise hinweise.

Der Schweizer Mediziner Prof. Paul Robert Vogel hat beispielsweise gefordert:

Um den Schweregrad der Pandemie zu beurteilen, bräuchten wir andere Daten:

  • eine exakte, weltweit gültige Definition der Diagnose «an COVID-19 erkrankt»: a) positiver Labortest + Symptome; b) positiver Labortest + Symptome + entsprechender Befund im Lungen-CT; oder c) positiver Labortest, keine Symptome, aber entsprechende Befunde im Lungen-CT.
  • die Anzahl hospitalisierter COVID-19-Patienten auf der Allgemeinabteilung
  • die Anzahl COVID-19-Patienten auf der Intensivstation
  • die Anzahl beatmeter COVID-19-Patienten
  • die Anzahl von COVID-19-Patienten am ECMO
  • die Anzahl an COVID-19 Verstorbenen
  • die Anzahl infizierter Ärzte und Pflegepersonen

Nur diese Zahlen ergeben ein Bild vom Schweregrad dieser Pandemie, respektive von der Gefährlichkeit dieses Virus.“
Quelle: https://www.mittellaendische.ch/2020/04/07/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen/

Berücksichtigen wie den „klassenspezifischen Charakter“ des hochgradig selektiv wirkenden Covid-19-Erregers, dann müssen auch soziologische Daten über die Betroffenen publiziert und diskutiert werden: Also nicht nur Daten über das Alter, sondern auch über den sozialen Status (Höhe des Einkommens / Rente, (ehemalige) Berufstätigkeit, Herkunft, Bildungsstand). Es liegt der Verdacht nahe, dass den EXIT-Befürwortern diese Daten bekannt sind und sie gerade aufgrund dieses Kenntnisstandes einen schnellen EXIT befürworten, auch weil die Risikogruppen als „Humankapital“ keine ökonomische Produktivität für das Wirtschaftswachstum beisteuern und daher die Beschleunigung einer zweiten Welle im Kalkül dieser Endlösung neuen Typs steht. Gerade vor diesem Hintergrund erhält die übergreifende und prinzipielle Transparenz-Forderung des Schweizer Mediziners Vogt einen herausragenden Stellenwert:

Zudem muss die Bevölkerung mehr Transparenz einfordern. Es kann nicht sein, dass Forschungsvorhaben laufen, welche die halbe Weltbevölkerung ausrotten können – egal ob rein wissenschaftlich oder nicht – ohne dass diese transparent öffentlich kontrolliert und reguliert werden.“ 

Quelle: https://www.mittellaendische.ch/2020/04/09/covid-19-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen-das-interview/

In einigen Stellungnahmen wurde befürchtet, dass Orwellsche Verhältnisse Einzug erhalten. Was den Ab- bzw. Vergleich dieser Krise mit literarischen Dystopien betrifft, da erscheint weniger Orwells „1984“ eine Bezugsrelevanz zur jetzigen Krise aufzuweisen, als die „Schöne neue Welt“, wie sie von Aldous Huxley in seinem Roman entworfen wurde. Die „Biowissenschaften“ sind die neuen Leit(d)wissenschaften dieses Jahrhunderts und haben nach der Finanzkrise ohnehin die Wirtschaftswissenschaften abgelöst. Wie viele hoffen auf ein ewiges Leben und setzen all ihre Hoffnungen auf die Biotechnologie: Ob Anti-Aging oder die Entschlüsselung des Gens, dass den Alterungsprozess der Zellen stoppt. Die exklusive Nutzung dieser Bio-Technologien führt zu einer qualitativen Veränderung der Verteilungskonflikte um „Lebensraum“ und begrenzte Ressourcen. Diese Verteilungskonflikte, die bisher zwischen Reich und Arm mit moralisch-empörter Untermalung aufwendig ausgetragen werden, erfahren durch den Einsatz der Biotechnologie eine Effizienzsteigerung und Beschleunigung, von der die Organisatoren der Wannseekonferenz nur träumen konnten. Es ist zu befürchten, dass die Covid-19- Pandemie nur der Auftakt ist und der EIXT für ihre Befürworter ein Planspiel ist, um die Sollvorgaben zu erhöhen und sich der Überflüssigen weiter konsequent wie rigoros und skrupellos zu entledigen. Um die Masse auf Kurs zu bringen, greifen flankierend die Tricks aus der psychologischen Kriegsführung und der integrierend-kooperative Verweis auf eine Maskenpflicht, Abstandsgebote und allgemeine Hygienehinweise. Mit diesem psychologischem Schutzschirm gewappnet, kann dann der Homo Konsumens (Erich Fromm) endlich wieder in Freiheit shoppen und arbeiten gehen und die Wirtschaft fleißig ankurbeln. Das janusartige Doppelgesicht der Biotechnologie – einerseits für die vermögende Oberschicht die Verheißungen auf ein langes Leben und andererseits für die Armen, Ersetzbaren, Überflüssigen die Erlösung von ihrer armseligen Existenz – wird erst erkennbar, wenn man sich die Rahmenbedingungen und ihre Akteure näher betrachtet. Auch diese Arbeit ist von Werner Rügemer in einer umfassenden, hervorragenden Recherchearbeit erbracht worden, der erhellendes über die Johns-Hopkins-Universität, die WHO, ihre milliardenschweren Unterstützer und deren Planspiele ans Tageslicht gebracht hat. Nachzulesen unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=59825

Doch abschließend ein positiver Ausblick, dem sich die „erblindeten“ Chefredakteure der Leitmedien bisher verweigern. In China ist der Durchbruch in der Bekämpfung dieser Pandemie bereits gelungen.

Diese Pilotstudie der Plasmaübertragung zeigt einen potenziellen therapeutischen Effekt und ein geringes Risiko bei der Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe“, konstatieren Duan und seine Kollegen. Schon eine Dosis Blutplasma mit einem hohen Gehalt an neutralisierenden Antikörpern könne die Virenlast senken und das Befinden der Patienten bessern. Schwerere Nebenwirkungen gab es nach Angaben der Forscher nicht.“
Quelle: https://www.scinexx.de/news/medizin/plasmatransfusion-gegen-covid-19/

Kein Grund zur Freude, denn die nächste Pandemie mit einem höheren Effizienzgrad ist gewiss schon in Planung! Schließlich geht es um die Sicherung des „Lebensraums“ für diejenigen mit einer verdienten hohen Lebenserwartung. Survival for the fittest.

Thomas Rudek

 

Literatur und Medienhinweise für die Quarantäne:

Stanley Milgram: Das Milgram-Experiment: Zur Gehorsamsbereitschaft gegenüber Autorität

Naomi Klein: Die Schock-Strategie – Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus

Erich Fromm: Anatomie der menschlichen Destruktivität

Wolfgang U. Eckart: Medizin in der NS-Diktatur – Ideologie, Praxis, Folgen

Werner Rügemer: Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts. Gemeinverständlicher Abriss zum Aufstieg der neuen Finanzakteure

Uwe Krüger: Mainstream – Warum wir den Medien nicht mehr trauen

Willi Winkler: Das braune Netz -Wie die Bundesrepublik von früheren Nazis zum Erfolg geführt wurde

Im Doppelpack die Romane des Literaturnobelpreisträgers Jose Saramago: Die Stadt der Blinden / Die Stadt der Sehenden / Zur Rezension beider Bücher

FILME

ReGenesis 1. bis 4. Staffel (Rezension in Vorbereitung wie ein offener Brief an arte, verbunden mit der Bitte die Erstausstrahlung (2004) aus aktuellem Anlass zu Wiederholen).

Five Fingers

Die Wannseekonferenz mit Kenneth Branagh

 

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