Pressemitteilung: Start der DLR-Programmreform von Kritik überschattet – Online-Petition für Bürgerbeteiligung erfolgreich gestartet

Pressemitteilung: Start der DLR-Programmreform von Kritik überschattet – Online-Petition für Bürgerbeteiligung erfolgreich gestartet

Der gestrige Start der Programmreform des Senders „Deutschlandradio Kultur“ steht in der Kritik. Bereits am ersten Tag unterzeichneten mehr als 600 Hörer die Online-Petiton „2254 retten“, die sich für den Erhalt der Nachtgespräche einsetzt.

Unter der kostenfreien Telefonnummer 00800 22542254 konnten zwischen ein und zwei Uhr nachts Menschen zu einem aktuellen Thema ihre Meinungen, Ansichten und Erfahrungen mitteilen und zur Diskussion stellen. Nach 22 Jahren hat die Leitung des Radiosenders trotz massiver Proteste der Hörer und gegen den Willen vieler Mitarbeiter beschlossen, dieses europaweite, einmalige Beteiligungsformat ersatzlos einzustellen. Statt den Bürgern diese mediendemokratische Plattform sich persönlich zu Wort zu melden, weiterhin zur Verfügung zu stellen, soll die Sendezeit der Musiksendung „Tonart“ von drei auf vier Stunden ausgeweitet werden.

Franz-Josef Hanke, Mit-Ideengeber für die Petition, beanstandet: „Wenn der Programmchef Weber sein Unternehmen „fit für die Zukunft“ machen will, dann hat er offensichtlich den Zeitgeist nicht verstanden. Die Menschen wollen gehört und beteiligt und nicht stumm geschaltet werden“, so Hanke. Und Holger Rudolph betont: „In den letzten Tagen haben unzählige Hörer/innen begonnen telefonisch, mit Briefen, in eigenen Blogs und auf Facebook und Twitter ihren Protest gegen das Ende der Sendung laut zu machen. Es sind regelrechte Diskussionsnetzwerke zur Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien entstanden. Und bereits in den ersten 24 Stunden haben mehr als 700 Menschen unsere Petition untergezeichnet. Diese enorme Resonanz sollten die Verantwortlichen des Deutschlandradios zum Anlass nehmen, ihre Entscheidung umgehend zu überdenken.“ Conny Voester bekräftigt: „Die 2254 Nachtgespräche stehen als national und international anerkannte Hörertelefon-Sendung als Zeichen für gelebte Demokratie und Inklusion! Sie sind nicht nur ein wichtiger Baustein des öffentlich-rechtlichen Programmauftrages, sondern eine Säule zur demokratischen und freien Meinungsbildung der Bürger/innen.“ Dietmar Wolf warnt: „Auf faule Kompromisse lassen wir uns nicht ein. Wir wollen die Beibehaltung der Nachtgespräche auf der UKW-Frequenz und werden keine Abschiebung auf ein digitales Abstellgleis hinnehmen“.

Thomas Rudek von der „Interessengemeinschaft für mehr Hörerbeteiligung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk“ beklagt die mangelhafte Transparenz in der Führungsetage des Deutschlandradios: „Auf der Pressekonferenz zur Programmreform beruft sich Programmchef Weber auf eine umfangreiche Hörerbefragung, hat jedoch bis zum heutigen Tag weder den Fragenkatalog noch die Auswertung der Studie vorgelegt. Wir wollen herausfinden, ob in dieser Befragung von 4000 Personen das Thema „Hörerbeteiligung“ und vor allem natürlich das Beteiligungsformat der „Nachtgespräche“ überhaupt thematisiert wurde.“

Die online-Petition kann unter http://rettet2254.info/ unterzeichnet werden.

Diskusssion auf Facebook: https://www.facebook.com/groups/254738348064277/

Kontakt für Rückfragen zur Petition: kontakt@rettet2254.info

Kontakt für Rückfragen zur Pressekonferenz von Deutschlandradio Kultur und zur Umfragestudie:
Thomas Rudek: Tel. 030-2613389 / mobil: 01578-5926189 / e-mail: ThRudek@gmx.de

Link zum Ausschnitt aus der Pressekonferenz zur Programmreform:
http://berliner-wasserbuerger.de/wp-content/uploads/2014/06/PK-DLR-zu-2254-2.mp3

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